Politik

USA fordern deutsche Bodentruppen für Syrienkrieg an

Konfrontation mit Iran & Türkei?


Kriegsleid (Quelle: Pixabay)
Bodenkrieg
(Quelle: Pixabay)
GDN - Laut aktuellen Meldungen hat am letzten Freitag ein US-Abgesandter in Berlin die Forderung erhoben, dass Deutschland mehrere Hundert Soldaten zu einen Bodeneinsatz im Syrienkrieg zu entsenden habe. Zusammen mit der kurdischen YPG sollen diese in Nordsyrien gegen den Daesh (IS) kämpfen.
Hierzu eine Quelle des Mediums “n-tv“, wo auch die Gefahr erwähnt wird, dass solche deutsche Bodentruppen in dieser Region in einen Konflikt mit Iran oder sogar der Türkei involviert werden könnten:

https://www.n-tv.de/politik/USA-verlangen-deutsche-Bodentruppen-article21130360.html

Genau eine solche Konstellation hat der Verfasser im hiesigen Newsstream bereits in einem Kommentar vom 21. Dezember 2018 vorher gesagt, wobei dieser hierbei auf Blogbeiträge aus seiner Feder von Sommer 2017 verwiesen hatte. Hier ein Link zu diesem Beitrag - als Nachweis:

http://www.wisuschil.germandailynews.com/bericht-117353/droht-deutschland-in-syrien-in-einen-krieg-gegen-iran-hinein-gezogen-zu-werden.html
Nach hier vertretener Ansicht ist ein Zurückdrängen des Daesh nur ein Nebenkriegsschauplatz des oben genannten zukünftigen Einsatzes der Bundeswehr: Primär dürfte es darum gehen, alle iranischen Einflüsse vor Ort zu neutralisieren - und auch die Türkei aus der Region heraus zu halten. Zu dieser Zwecksetzung ist die kurdische YPG unter US-amerikanischer Führung schon seit Langem als maßgeblicher Alliierte Israels aktiv. Und es ist das Kernziel israelischer Sicherheitspolitik - jedweden iranischen Einfluss aus Syrien hinaus zu drängen. Wie auch die Kurden in Syrien und Irak schon vor 90 Jahren als Werkzeug zur Spaltung Irans von der Türkei durch den Begründer des Politichen Zionismus, Zeev Vladimir Jabotinsky, auserkoren worden sind.
Demgemäß wird nun zum Tragen kommen, was bereits im Sommer 2017 durch Staatsvisiten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu in Berlin und Paris vorbereitet wurde: Nämlich dass die durch die USA alsbald aus Nordsyrien abgezogenen 1.600 Soldaten durch deutsche und französische ersetzt werden dürften. Diese beiden Staaten dürften als Substitute der US-Soldaten zur Füllung des rückzugsbedingten Vakuums primär vorgesehen sein.
Ferner aller Wahrscheinlichkeit nach NATO-hörige Partnerstaaten von Deutschland und Frankreich, die sich an militärischen Aktivitäten Israels bereits beteiligt haben - und hierdurch Vertrauenstatbestände in die Welt gesetzt haben: Anwärter hierfür dürften Polen, Griechenland und Iralien sein - eher unwahrscheinlich hingegen Indien. Diese Staaten haben neben den USA, Israel sowie Frankreich und Deutschland im November 2017 am Luftwaffenmanöver “ Blue Flag“ in Israel beteiligt. Hierzu ein Link zu einem Bericht:

https://www.nzz.ch/international/deutsche-kampfflugzeuge-ueber-dem-negev-ld.1327974
Und das wird als eine Art konkludente Einverständniserklärung zur Kriegsführung in Syrien im Interesse der USA und Israels ausgelegt werden. Insbesondere Deutschland hat eine ganze Reihe von Tatbeständen in die Welt gesetzt, welche es verbieten werden, sich der Aufforderung zur aktiven Kriegsführung in Syrien sogar mit Bodentruppen zu entziehen: So hat man Drohnen in Israel nicht nur gekauft bzw. geleast - sondern diese auch dort stationiert. Wie man auch mit israelischer Unterstützung deutsche “Tornados“ in Jordanien stationiert hat, nachdem diese aus der Türkei weichen mussten; anstatt diese nach Deutschland zurück zu beordern.
Man hat ferner U-Boote an Israel geliefert, wie auch Fregatten. Zudem Tausende Panzer an die Türkei, mit denen nun die US-amerikanischen und israelischen Verbündeten in Nordsyrien von einer Türkei bedroht werden, die zunehmend mit Iran kooperiert. Nicht zuletzt haben höchste Repräsentanten Deutschlands in Israel erklärt, dass das Einstehen für das Existenzrecht Israels auch so weit ginge, dass dessen Interessen auch militärisch in der dortigen Region unterstützt werden würden. Auf dieser Grundlage wird Deutschland Bodentruppen nach Syrien entsenden müssen - weil es auf der vorbeschriebenen Tatbestandsbasis schlicht dazu gezwungen sein wird.
Als Folge hieraus wird Deutschland ganz handfest in einen Stellvertreterkrieg zwischen Israel und Iran, ja sogar zwischen den USA und Russland bzw. China, hineingezogen. Diese Konstellation birgt das Potenzial eines großflächigen Krieges im “konventionellen“ Sinne in sich.

Nach der Auffassung des Verfassers wäre die primär aus der tragischen Geschichte Deutschlands zu ziehende Lehre:
Dass man derartige Konstellationen außen- und sicherheitspolitisch zu vermeiden hat. Und sich insofern auch von Israel - trotz des Holocaust - nicht als Werkzeug von Aggressionskriegen einspannen lässt. Solchen Entwicklungen hätte man aber schon seit Jahren entgegen treten müssen: Indem man dort nämlich weder Drohnen, noch Tornados stationiert, wie man auch an dortigen Manövern nicht teilnimmt - und weder Israel, noch die Türkei durch Massen-Exporte von Kriegswaffen unverantwortbar hochrüstet.
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